“The truth is a beautiful and terrible thing, and should therefore be treated with great caution.” (S. 51)
Autorin: J.K. Rowling
Verlag: Little Brown
Seiten: 352
Genre: (Urban) Fantasy
ISBN: 978-0-7515-6535-5
Preis: £20
Erscheint auf Deutsch am: 24.9.2016
bei: Carlsen
Inhalt: 19 Jahre später und es nicht leichter geworden, Harry Potter zu sein. Mittlerweile ist er verheiratet, arbeitet im Zaubereiministerium und hat drei Kinder. Von diesen drei Kindern hat vor allem Albus mit dem Vermächtnis seines Vaters zu kämpfen. Und auch Harry hat schwer zu kämpfen, als seine Vergangenheit ihn einholt. Denn es ist noch nicht vorbei…
Meinung: Ich war schon skeptisch, als ich gehört habe, dass das Skript zum Theaterstück veröffentlicht wird. Erstens, ich bin kein Fan davon, Theaterstücke zu lesen (was größtenteils meiner Schule zu verdanken ist) und außerdem hat J.K. Rowling es nicht geschrieben. Trotzdem habe ich natürlich gehofft, dass es mir gefällt, schließlich ist es Harry Potter! Und insgesamt war es… okay, schätze ich, wenn auch nicht zufriedenstellend, da ich ein paar Probleme damit hatte und es meiner Meinung nach bei weitem nicht an die ursprüngliche Reihe heranreicht.
Die Handlung an sich war nicht besonders originell, zwar lustig, aber ich hatte trotzdem das Gefühl, dass alles ins Lächerliche gezogen wurde. Es gab eine Menge – in meinen Augen – lächerliche Handlungsstränge (die aber alle Spoiler enthalten, deswegen werde ich sie hier nicht nennen). Die meisten Charaktere, die ich sehen wollte, waren kaum bis gar nicht im Buch. (Ein paar Beispiele: Teddy Lupin, Rose Granger-Weasley, Lily und James Potter Jr., Neville Longbottom) Dann diese ganzen Logikfehler; wie oft wurde uns im Verlauf der Reihe von Hermine erklärt, dass man nicht durch irgendeine Magie nach Hogwarts kommt? Und trotzdem kann man in diesem Buch plötzlich durch das Flohnetzwerk nach Hogwarts gelangen?! Das ist lächerlich. Und von dieser Art gab es mehrere Logikfehler im Buch, die mich einfach aufgeregt haben.
Die Sache, die mich wahrscheinlich am meisten gestört hat, ist, dass sich die wenigsten Charaktere wie sie selbst angefühlt haben. ES WAREN ANDERE PERSONEN. Klar, man ändert sich, wenn man erwachsen wird. Aber vermutlich nicht so drastisch! Und ich kann einfach nicht glauben, dass sie zu so schrecklichen Personen werden. Es war einfach nur furchtbar, über den “erwachsenen” Harry zu lesen, weil er so unfair und grausam zu den Menschen um sich herum war, dass ich kaum glauben kann, dass das Harry Potter sein sollte. Ron war einfach nur als der im Buch, der irgendwelche dummen Scherze macht und hatte kein bisschen Charakter. Vieles, was die Charaktere gesagt habe, klang nicht wie etwas, was sie sagen würden. Nach 7 Büchern bilde ich mir ein, diese Charaktere ein bisschen zu kennen… und auch zu wissen, wie sie reden würden. Und so definitiv nicht. Und so könnte ich noch ewig weiter machen, aber es gibt ja auch noch die neuen Charaktere; Albus war einer der anstrengendsten Charaktere über die ich jemals gelesen habe. Der einzige Charakter, den ich in diesem Buch mochte und auch der beste Aspekt des Buches, ist Scorpius Malfoy. Ich werde nicht lügen – ich liebe ihn einfach 😀
Natürlich war es irgendwie trotzdem aufregend, wieder über diese Charaktere zu lesen, aber es hat einen – wie man wahrscheinlich gemerkt hat – extrem bitteren Nachgeschmack hinterlassen.
Fazit: Ich mochte das Buch und gleichzeitig nicht. Es war schön, wieder in diese Welt zurückzukehren, aber gleichzeitig hat es sich nicht so wie die Welt von Harry Potter angefühlt. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich denken soll. Wenn ich ehrlich bin – und diesen Vergleich haben schon viele gemacht, aber es ist einfach wahr – hat sich das Lesen wie das Lesen einer Fanfiction angefühlt. Es war schlecht geschrieben, die Charaktere waren nicht sie selbst, die Handlung war lächerlich und teils unlogisch. Ich habe dem Buch ursprünglich 4 Herzen gegeben, aber um ehrlich zu sein, war das nur aus Nostalgiegründen. Da ich das Buch eigentlich viel schlechter bewerten müsste, mir aber irgendwie trotzdem nicht sicher bin, wie, lasse ich es einfach. Ich bin so zerissen, was meine Meinung betrifft, das es ein Wunder ist, dass ich diese Rezension überhaupt schreiben konnte 😀 Seien wir ehrlich – das usprüngliche Ende war gut, der Reihe gerecht. Und es hätte wahrscheinlich einfach so bleiben sollen.