Mein Lesejahr 2018

Gelesene Bücher: 49
Durchschnittliche Wertung: 3,53

Meine Favoriten des Jahres:

5. Kleine Feuer Überall von Celeste Ng

weil dieses Buch über die kleinen Dramen/ Feuer in einer Kleinstadt names Shaker Hights mir erneut vor Augen gehalten hat, wie sehr ich auch Bücher, die ihren Fokus auf die Charaktere und weniger auf die Handlung legen, schätze. Es ist ein Buch, wie ich es noch nie wirklich gelesen habe, ein Buch über Mütter, Adoption, Geheimnisse und wie diese die Beziehungen mehrerer Familien beeinflussen. Was ich an diesem Buch besonders bewundere, ist die Fähigkeit der Autorin, die Charaktere so komplex und realistisch zu beschreiben, dass sie real scheinen.

4. The Great Gatsby von F. Scott Fitzgerald

weil es der erste Klassiker ist, den ich wirklich geliebt habe. Die Art, in der Fitzgerald extremen Reichtum und den damit einhergehenden Moralverlust thematisiert, ist wirklich faszinierend. Keiner der Charaktere ist wirklich sympathisch und ihre Handlungen sind nicht zu entschuldigen, aber das macht das Buch schließlich aus. Mit wunderschöner, melodischer Sprache wird man in Gatsbys Bann gezogen und kann nicht anders, als den Reiz an einem so verschwenderischen, exzessiven Lebensstil zu verstehen und gleichzeitig zu verabscheuen.

3. Girls of Paper and Fire von Natasha Ngan

weil es für mich alle Eigenschaften eines guten Fantasyromans ins ich vereint: eine spannende Handlung, eine komplexe, düstere Welt und starke Charaktere. Zudem ist auf jeden Fall ein sehr ernstes Buch, das Dinge wie Missbrauch und Vergewaltigung thematisiert und gerade deswegen einen großen Eindruck bei mir hinterlassen hat.

2. They Both Die at the End von Adam Silvera

weil es zum Nachdenken anregt und weil es mich zum Weinen gebracht hat. Tagelang habe ich die Protagonisten Rufus und Mateo nicht aus meinem Kopf bekommen. Das Konzept, dass einem 24 Stunden bevor man stirbt eben diese Tatsache mitgeteilt wird, ist einfach unglaublich spannend und eröffnet so viele Möglichkeiten. Wie ich auch schon in meiner Rezension erwähnt habe, würde ich gerne noch über viel mehr Charaktere, und inwiefern sie von Death Cast beeinflusst werden, lesen.
Meine Rezension: https://www.keinlebenohnebuecher.de/index.php/2018/02/25/rezension-they-both-die-at-the-end/

1. Stalking Jack the Ripper von Kerri Maniscalco

weil es wirklich alles in sich vereint, was ich an Büchern liebe: Ein faszinierendes, historisches Setting, eine spannungsgeladene Handlung, Charaktere mit starken Persönlichkeiten und eine schöne Liebesgeschichte. Hinzu kommt noch der Aspekt der Forensischen Medizin, der das Buch mit einer gewissen Morbidität für mich abrundet und die düstere Stimmung in London zur Zeit der Ripper-Morde wirklich hervorbringt. Insgesamt einfach wie für mich gemacht – ich konnte das Buch kaum weglegen – und deshalb auch mein Favorit des Jahres!

 

Wie man auch schon an der Anzahl der gelesenen Bücher und meiner durchschnittlichen Wertung erkennen kann, habe ich dieses Jahr deutlich weniger Bücher generell gelesen und deutlich weniger Bücher wirklich geliebt. Das liegt zum einen daran, dass ich immer kritischer lese. Andererseits habe ich auch das Gefühl, dass ich mich in den letzten Jahren zu sehr unter Druck gesetzt habe und immer so viele Bücher wie möglich lesen wollte. Auch wenn es mich schmerzt, dass ich dieses Jahr eine Zeit lang die Freude am Lesen verloren hat, ist es doch vielleicht nötig gewesen, damit ich meine Liebe zum Lesen wieder neu entdecken konnte.
Ich habe beschlossen, es nächstes Jahr einfach entspannter anzugehen, mehr zu lesen, von dem ich denke, dass ich es wirklich lieben werde, und mich weniger zu stressen. Man könnte sagen, das ist mein Vorsatz für 2019 (auch wenn ich Vorsätze fürs neue Jahr nicht wirklich mag). Teilt mir gerne eure Vorsätze oder auch eure Jahresfavoriten mit!

Ich wünsche euch einen guten Übergang und ein frohes neues Jahr!

Alles Liebe,
Hannah

Rezension: Noch bevor das Jahr zu Ende ist

“Du hast mich irgendwann einmal gefragt, wofür wir kämpfen. Liebe Evie, wir kämpfen nicht nur für unser Land, sondern für jede Frau, jedes Kind, jeden Verwandten und jeden Freund.” (S.278)

Autorinnen: Hazel Gaynor & Heather Webb
Verlag: Blanvalet
Seiten: 416
Genre: Liebesroman
ISBN: 978-3-7341-0667-5
Preis: 9,99€
Link zum Buch: https://www.randomhouse.de/Taschenbuch/Noch-bevor-das-Jahr-zu-Ende-ist/Hazel-Gaynor/Blanvalet-Taschenbuch/e533228.rhd

Inhalt: Es ist August 1914 als Evie Elliots Bruder Will und sein bester Freund Thomas Harding an die Front aufbrechen. Noch rechnet niemand damit, dass der Krieg so lange andauern und ihnen so viel abverlangen wird. Während der nächsten Jahre halten Evie und Thomas durch Briefe Kontakt, teilen ihre innersten Gedanken und Gefühle und kommen sich so näher.

Meinung: Es ist nicht einfach, eine Geschichte in der Form eines Briefromans zu erzählen und ich habe auch schon Bücher gelesen, in denen das definitiv der Grund war, warum sie mir nicht gefallen haben. In diesem Buch ist es den Autorinnen allerdings gut gelungen, das Briefformat dennoch interessant und spannend zu gestalten. Obwohl die Handlung nur sehr langsam voranschreitet, konnte ich das Buch kaum weglegen.
Die Briefe der Charaktere, die nicht nur von Evie und Thomas stammen, erlauben einen Einblick in deren Gefühlswelt und illustrieren die steigende Verzweiflung über diesen nicht endenden Krieg. Dabei werden viele unterschiedliche Seiten des Krieges dargestellt, nicht nur die Schrecken, die Thomas an der Front erlebt, sondern auch Evies Anstrengungen an der Heimatfront werden deutlich. Gerade das schätze ich an dem Buch sehr, denn im Geschichtsunterricht war der 1. Weltkrieg für mich eines der interessantesten Themen.
Die Charaktere sind liebenswert und die Erfahrungen, die sie machen, und die Schrecken, die sie durchleben, werden auf bewegende Art und Weise dargestellt, wodurch man wirklich mit ihnen mitfühlen kann. Besonders Evies Hilflosigkeit und Frustration mit der Rolle als Zurückgebliebene in der Heimat werden meiner Meinung nach großartig geschildert.
Dennoch muss ich sagen, dass die Geschichte von Anfang an für mich absolut vorhersehbar war und ich von keinem neuen Konflikt oder Problem überrascht war.

Fazit: Insgesamt ist “Noch bevor das Jahr zu Ende ist” ein solider, unterhaltsamer und bewegender Liebesroman vor dem Hintergrund des 1. Weltkrieges, der mir wirklich gut gefallen hat. Ich vergebe

♥♥♥♥/5

Herzlichen Dank an den Blanvalet-Verlag für das Rezensionsexemplar!

Lesemonat November 2018

  • An Absolutely Remarkable Thing von Hank Green
    352 Seiten
    ♥♥♥,5/5
    Hank Greens Debütroman lässt sich schnell lesen und präsentiert eine interessante Sichtweise auf das Internet und außerirdisches Leben. So unzusammenhängend wie das klingt, wirkte es dann aber manchmal auch. Trotzdem bin ich gespannt auf die Fortsetzung!
  • Faust I von Johann Wolfgang von Goethe
    264 Seiten
    ♥♥♥♥/5
    Faust war Pflichtlektüre für die Schule und es hat mir tatsächlich gut gefallen. Obwohl es natürlich etwas schwieriger zu lesen ist, gewöhnt man sich nach der Zeit daran und kann Goethes Sprache bewundern. Auch die Handlung fand ich sehr interessant und regt auf jeden Fall zum Nachdenken an.
  • City of Ghosts von Victoria Schwab
    286 Seiten
    ♥♥♥,5/5
    Ein Buch über Geister, das in Edinburgh spielt, klang wie für mich gemacht. Und die Atmosphäre und die Schauplätze in Edinburgh sind auch wirklich das, was das Buch ausmacht. Ansonsten sind die Charaktere und die Handlung leider etwas zu unterentwickelt in meinen Augen, selbst für ein Buch, das sich an ein jüngeres Publikum richtet.

Insgesamt kein schlechter Lesemonat, obwohl ich natürlich mal wieder die Hälfte nicht geschafft habe… Vor allem überrascht bin ich davon, dass man Faust als meinen Favoriten aus diesem Monat bezeichnen könnte, das hätte ich jetzt wirklich nicht erwartet 😀
Mal sehen, was der letzte Monat des Jahres noch so bringt!

Alles Liebe,
Hannah