Rezension: Das Buch der vergessenen Artisten

“Wenn wir die Vergangenheit vergessen, sind wir gezwungen, sie zu wiederholen. Und dann ist alles umsonst passiert.” (S.185)

Autorin: Vera Buck
Verlag: Limes
Seiten: 752
Genre: Historischer Roman
ISBN: 978-3-8090-2679-2
Preis: 22,00€ [D]
Link zum Buch: https://www.randomhouse.de/Buch/Das-Buch-der-vergessenen-Artisten/Vera-Buck/Limes/e509937.rhd

Inhalt: Als jüngster Sohn eines Bohnenbauerns hat Mathis sich beinahe schon mit seinem fest vorbestimmten Leben abgefunden, als der Jahrmarkt 1902 in sein kleines Dorf kommt. Fasziniert von dieser bunten Welt und voller Sehnsucht nach einem Ort, wo er sich nicht fehl am Platz fühlt, beschließt er kurzerhand seinen prügelnden Brüdern und dem strengen Vater zu entfliehen und von zu Hause wegzurennen, um Schausteller zu werden.
Knapp dreißig Jahre später sehen sich Schausteller, Artisten und Künstler schwierigen Zeiten gegenüber. Immer mehr Verbote und das ständige Verschwinden von immer mehr Artisten belasten Mathis. Doch er möchte nicht akzeptieren, dass die Geschichten so vieler Menschen in Vergessenheit geraten und beginnt, das Buch der vergessenen Artisten zu schreiben…

Meinung: Es ist vor allem der Aspekt des Jahrmarkts, der mich an dem Buch interessiert hat. Über die Geschichten der zahlreichen Artisten und Künstler, die während der NS-Zeit verschwunden sind, habe ich bisher nie etwas gehört, aber ich denke, dass es wichtig ist, auch über diese zu lesen und sich an sie zu erinnern.
Das Buch präsentiert eine Seite der NS-Zeit, die in Büchern, die ich bisher über die Zeit gelesen habe, nicht wirklich dargestellt wird. Denn das Buch spielt zu Anfang der NS-Zeit, vor dem 2.Weltkrieg, und zeigt die Reaktion der Gesellschaft auf die Machtergreifung der Nationalsozialisten. Auch die vielen Künstler, die schillernden Persönlichkeiten, denen Mathis begegnet, ergänzen für mich das Bild, das ich bisher von der Zeit hatte.
Der Teil der Handlung, der zum Anfang des 20. Jahrhunderts spielt, hat mich insofern fasziniert, dass man ebenfalls eher selten etwas über diese Zeit liest.
Das Buch wird weniger von der Handlung, als von den Charakteren getragen und vorangetrieben. Die Charaktere sind in meinen Augen sehr realistisch, in der Art, wie sie sich verhalten, wie sie sprechen und wie sie ihre Gefühle ausdrücken. Sie sind äußerst greifbar und alles andere als perfekt, was ich sehr zu schätzen weiß, da sie einem so wie reale Menschen erscheinen.
Obwohl ich an sich Bücher, deren Handlung etwas langsamer voranschreitet, gerne mag, solange die Charaktere komplex und interessant sind, muss ich sagen, dass ich ungefähr zur Mitte hin ein bisschen Schwierigkeiten hatte. Das Buch hat nun einmal 752 Seiten und gerade die Handlung zu Beginn des 20. Jahrhunderts schreitet sehr langsam voran, was mich an manchen Stellen etwas frustriert hat.

Fazit: Insgesamt kann ich das Buch absolut empfehlen. Die Thematik und die Charaktere sind unglaublich faszinierend und haben mein Verständnis von der Zeit bereichert. Obwohl ich ein bisschen Schwierigkeiten mit der Taktung der Handlung hatte, war das Buch nicht langweilig und konnte mein Interesse immer wieder aufs Neue wecken. Ich vergebe

♥♥♥♥/5

Herzlichen Dank an den Limes-Verlag für dieses Rezensionsexemplar!

Rezension: AMANI – Heldin des Morgenrots (Band 3)

Autorin: Alwyn Hamilton
Verlag: cbj
Seiten: 480
Genre: Fantasy
ISBN: 978-3-570-16438-9
Preis: 17,00€
Link zum Buch: https://www.randomhouse.de/Buch/AMANI-Heldin-des-Morgenrots/Alwyn-Hamilton/cbj-Jugendbuecher/e495306.rhd

Inhalt: Nachdem ein Großteil der Rebellen in Gefangenschaft geraten ist, liegt es an Amani, die sagenumwobene Stadt Eremot zu finden und sie zu befreien. Doch je mehr Schwierigkeiten ihr auf dem Weg begegnen und je mehr Rebellen ihr Leben verlieren, desto mehr zweifelt sie, ob sie es schaffen kann.

Meinung: Leider kann das Finale der “Amani”-Trilogie nicht mit seinen Vorgängern mithalten und hat mich ein wenig enttäuscht. Schon der Einstieg ist schwierig, denn das erste Drittel des Buches habe ich als sehr langweilig empfunden und die Handlung folgt einem sich wiederholenden, immer gleichen Muster. Außerdem sind die Lösungen für die Probleme meiner Meinung nach immer etwas zu einfach.
Amani wurde mir immer unsympathischer. Wie so viele Protagonisten leidet sie in diesem Band unter einem Heldenkomplex und will alle alleine retten, zur selben Zeit aber bringt sie das Leben vieler Menschen in Gefahr mit der Rechtfertigung, es müsse ja sein. Mittlerweile sind solche Protagonisten für mich geradezu unerträglich geworden. Dass ein Großteil der anderen Charaktere, die ich tatsächlich gerne mag, die meiste Zeit über nicht anwesend ist, macht es nicht besser.
Dennoch wird die Handlung zum Ende hin spannender und auch die Welt gefällt mir weiterhin gut. Die Mythen vor dem Hintergrund der Wüste sorgen für ein sehr atmosphärisches Leseerlebnis.
Das Ende hat für mich zudem auch noch einiges gerettes, da es sehr bewegend war und ich tatsächlich relativ zufrieden mit dem Abschluss der Reihe bin.

Fazit: Insgesamt ist dieser Band nicht vergleichbar mit den anderen für mich. Die Handlung erscheint mir einseitig und zu den Charakteren kann ich keine Verbindung aufbauen. Trotzdem sprechen die faszinierende Welt und das bewegende Ende für das Buch. Ich vergebe

♥♥♥/5

Herzlichen Dank an den cbj-Verlag für das Rezensionsexemplar!

Lesemonat September 2018

  • Crazy Rich Asians von Kevin Kwan
    544 Seiten
    ♥♥♥♥/5
  • Save Us von Mona Kasten
    384 Seiten
    ♥♥♥/5
  • AMANI – Heldin des Morgenrots von Alwyn Hamilton
    480 Seiten
    ♥♥♥/5

Schule hat angefangen und das bedeutet: Ich lese wieder weniger 🙁 Dennoch bin ich froh, dass ich es geschafft habe ein bisschen Lesezeit in diesen Monat reinzuquetschen!
Mein Highlight war definitiv “Crazy Rich Asians”, vor allem da ich auch den Film gesehen habe, der mir wirklich gut gefallen hat. Es hat mich ein bisschen an Gossip Girl erinnert und es ist auf jeden Fall genauso unterhaltsam!
Bis nächsten Monat!

Alles Liebe,
Hannah